| Paul Ziemiak
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1985-09-06
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Stettin, Polen
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Lehnt doppelte Staatsbürgerschaft insbesondere für Türken ab. [1]
- Na ja, es gibt eine ganz klare Regel in Deutschland. Normalerweise versuchen wir, Mehrstaatlichkeit zu vermeiden. Es gibt eine bestimmte Ausnahme. Das sind EU-Staatsbürgerschaften und wenn Menschen eine deutsche und eine ausländische Abstammung haben. Wer einen britischen Vater hat und eine deutsche Mutter, der darf beide Staatsbürgerschaften haben. Aber wer zu uns kommt, wer einwandert nach Deutschland und gerne Deutscher werden möchte, von dem verlangen wir grundsätzlich eine Entscheidung. Es gibt Ausnahmen, aber grundsätzlich verlangen wir eine Entscheidung, nämlich für den deutschen Pass und gegen seinen bisherigen.
- Schulz: Es gibt gute und schlechte Doppelstaatler?
- Ziemiak: Nein, sondern es gibt eine klare Regelung, die besagt: Wenn ich eine deutsche und eine ausländische Abstammung habe, dann darf ich beide Pässe behalten. Komme ich zugewandert nach Deutschland und möchte gerne alle Vorteile haben, die es in Deutschland gibt, dann muss ich eine klare Entscheidung treffen. Weil die Menschen, die einen doppelten Pass nach unserer Regelung haben, sind entweder EU-Bürger oder Menschen, die eine Mutter oder einen Vater haben, der eine andere Staatsangehörigkeit hat. Eine relativ klare Regelung, aber die führt jetzt auch an der eigentlichen Diskussion etwas vorbei. Denn es geht hier nicht um den Doppelpass nur, sondern es geht vor allem um Integration und in welchen Fällen sie gescheitert ist und in welchen Fällen sie gut funktioniert hat.
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